Die Sitzhöcker

Habe letzte Woche mir einen ersten Feldenkrais-Kurs gegönnt. In der Volkshochschule mit einer ehemaligen Musikprofessorin. Sechs sehr intensive Stunden. Eine Lektion blieb besonders haften. Ich nenne sie die Sitzhöcker-Lektion.

Dazu setzt man sich auf einen schlichten, harten Hocker. Er sollte solch eine Höhe haben, die ermöglicht, dass bei aufgestelltem Fuß Unterschenkel und Oberschenkel einen entspannten rechten Winkel bilden. Dann fokussiert man die Wahrnehmung auf die Sitzhöcker. Nun verlagert man das Gewicht des Oberkörpers so, dass es vor, hinter und auf die Sitzhöcker drückt und versucht sich dabei in die  Bewegung des Beckens hineinzufühlen.

Dies einige Male ausprobiert, kann man nun den Oberkörper auch mal stabil halten und versucht nur durch eine Beckenbewegung das Gewicht hinter, vor oder auf die Sitzhöcker zu bekommen. Man wird daran eine erste Bewegungsform des Beckens bemerken und erforschen können: Die Kippung und eine Streckung. Ein ziemlich bedeutsamer Bestandteil beim Gehen.

Eine weitere Übung, gilt dem wechselseitigen Heben und Senken der beiden Sitzbeinhöcker. Man lüftet hierzu eine Pobacke, verlagert das Gewicht auf die andere, versucht dabei aber den Oberkörper gerade zu halten. Man verkürzt also die Körperseite, auf der man den Sitzhöcker hebt, während sich die andere Körperseite streckt. Eine zweite Bewegungsform des Beckens. Und auch ein ziemlich bedeutsamer, zweiter Bestandteil beim Gehen.

Schließlich gibt es noch einer dritte Bewegungsform des Beckens. Hierzu zieht man  die Sitzhöcker wechselseitig vor und zurück und versucht dabei wieder den Oberkörper stabil zu halten. Bald bemerkt man, dass das Becken rotiert.

Kurzum: Mit dem Fokus auf die Sitzhöcker, können die drei wichtigsten Bewegungsformen des Beckens (Kippung/Streckung, Heben/Senken und Rotation) bewusst erzeugt werden und man das Gehen aus der Perspektive des Beckens verstehen, fühlen.

Hier noch eine YouTube-Übung dazu.

Schreibe einen Kommentar